Ostrov, auf Deutsch Eiland, ist ein kleines Dorf in Tschechien, oberhalb des Bielatales gelegen. Mit diesem Komplettband stellt Gerald Krug den ersten Fototopo-Führer für dieses Gebiet vor, eine grandiose Arbeit von ihm und seinem Team, mit gigantisch vielen Informationen. Er bringt es auf sage und schreibe 1,2 kg, doch keine Angst, die Felsen haben einen maximalen Zustieg von 20 min und nach der Klettersession lohnt sich der Sprung in den kleinen Badesee, um den herum das Gebiet gruppiert ist. Ein Auto vor Ort braucht es nicht, um von Gipfel zu Gipfel zu kommen. Der Ostrov Kletterführer ist sehr liebevoll gemacht, auf den 560 Seiten finden sich 750 Fototopos mit 3.800 Routen an 400 Felsen. Die Topos werden ergänzt durch Karten, Panoramabilder von den Felsgruppen und ganz vielen Informationen. Kletterfotos und Comics runden den Ostrov Kletterführer ab. Der Kletterführer ist zweisprachig – deutsch und englisch, die Gipfel und Routen werden in der Landessprache tschechisch angegeben. Bei der Aufteilung der Klettergebiete folgt er den Himmelsrichtungen. Die vier Teilgebiete teilen sich weiter auf in 27 Felsgruppen mit jeweils eigener Karte, Panoramabild, auf den jeder Fels namentlich zugeordnet wird sowie für jeden Felsen ein detailliertes Topo. Routenkommentare sowie Absicherungshinweise runden dieses umfassenden Gebietsführer sinnvoll ab. Alle gängigen Routen haben vergelichbare Schwierigkeitseinstufen bekommen: “Die Schwierigkeitsangaben der Routen wurden, da es bisher ein heilloses Durcheinander gab, mit Hilfe vieler erfahrener Kletterer erstmals in einem Ostrovführer harmonisiert. Dort, wo es Zeugenberichte gibt, steht ein ” RP ” vor dem Schwierigkeitsgrad (alle relevanten Routen). Diese Einstufung bezieht sich damit gleichzeitig auf die R ot p unktdurchsteigung (für af – Begehung einen Grad abziehen). Wege, bei denen kein “RP” vor der Schwierigkeitsangabe steht, haben die bisher in der Kletterführerliteratur angegebenen Schwierigkeit, die entweder stimmen kann, oder einen der bisher berüchtigten “Ostrov-Grade” darstellt. Zum Glück betrifft das nur noch die kaum gekletterten Wege.” Mit dem hier vorliegenden Werk und dank der kurzen Wege kann man viele Jahre durch die Felsenwelt ziehen, ohne irgendeine eine Route zweimal klettern zu müssen. Worauf noch warten, der Sandstein ruft.
